Stress lass nach!

_1260250
4. August 2024

August 2024 – Was? Schon 4 Monate sind vergangen seit meinem letzten Post?

Daran sieht man eindeutig, wir hatten jede Menge zu tun. Den Blog habe ich bei all der Action fast vergessen!

Wer meinen letzten Post gelesen hat, den kann ich jedenfalls erst mal beruhigen. Die 6 Wochen alleine in Nova Scotia habe ich gut überstanden und hurra, die ganz große Herausforderung – Transfer von 2 Maine Coon Katzen über den großen Teich – hat tatsächlich hingehauen. Alle 4, mein Mann, die Katzen und ich – haben die Strapaze gut überstanden. Eine Strapaze war es tatsächlich, ich will das wirklich nicht so bald wieder erleben. Die Katzen bleiben vorerst mal hier!

Aber der Reihe nach: Wir hatten uns in den Kopf gesetzt, das Cottage ein bisschen aufzuwerten und das 15 qm Wohnzimmer durch den Anbau eines Sunroom zu erweitern. Mit der Hilfe von sehr lieben Einheimischen – Kendra you are the best! – haben wir im letzten Herbst einen Handwerker gefunden, der den Auftrag annehmen wollte und einigermaßen vertrauenswürdig wirkte. Bereits Anfang Februar ging es los mit Aushub und Rohbau … während wir gemütlich in Thailand weilten 😉 Bei meiner Ankunft, Ende April, war der Rohbau bereits fertiggestellt.

Beim Bau der Decks und dem Innenausbau passe ich fleißig auf und treffe täglich irgendwelche Entscheidungen. Leben in der Baustelle … uff … Zusammengefasst nur soviel … mit der gewohnten deutschen Facharbeit kann man die Art des Bauens hier nicht wirklich vergleichen, man muss beide Augen zudrücken und so manche Kröte schlucken. Ganz nach dem kanadischen Motto „Good enough“! Immer wieder sage ich mir …. okay, wir müssen ja nicht für die Ewigkeit bauen, wir sind Mitte 60, scheißegal was in 15 Jahren ist 😉 Man lernt mit der Zeit ein Stück Gelassenheit … bzw. man muss es lernen.

Jedenfalls, der komplette Anbau ist fertig, und mittlerweile können wir täglich die neue wunderschöne Aussicht aus unserem Sunroom genießen. Neue große Decks wurden angebaut und inzwischen ist auch der Vorgarten „entwildet“ und hat einem einfachen aber sehr schönen, naturnahen Garten Platz gemacht. Alles nicht mehr ganz so „wild“ also! Unsere große Feuerstelle haben wir nach unten, direkt an den See verlagert und auch den Bereich um unser floating deck herum etwas gezähmt. 2 neue Sheds, um all die Gartengeräte und sonstigen Kram unterzubringen, sind mittlerweile ebenfalls fertig. Alles in allem haben wir eine ordentliche Stange Geld investiert – trotzdem, für die gesamte investierte Summe, Kauf und Renovierung / Erweiterung, würde man in unserer Region in Deutschland maximal eine 3 Zimmer-Wohnung kriegen. Hier haben wir 3 ha Land, 160 m eigenes Seeufer und ein süßes Haus mit Gästeappartment mitten im Wald, der Atlantik ist nur 20 km entfernt. Ein Traum … unser Traum!

Das alles war verdammt viel Arbeit. Obwohl wir immer fachliche Hilfe dabei hatten, sind wir ganz schön gerädert. Ich hatte richtig Kreuzschmerzen und Dietmar hat sich vom vielen Mähen mit der Sense ein Ulnarisrinnensyndrom eingefangen. Tja, wir sind halt doch nicht mehr die Jüngsten.

Und noch eine kleine Story am Rande. Gerade erleben wir kanadische Schreinerkunst der besonderen Art. Den Beruf Schreiner gibt es hier ja eigentlich gar nicht. Es gibt Carpenter, die eigentlich alles machen … nur wie … uff uff uff… und sogenannte Cabinetmaker 🙂 Jedenfalls haben wir einen Cabinetmaker geangelt – Facebook sei Dank – Andrew! Der schnitzt uns jedes einzelne Schränkchen und Türchen direkt in unserer Einfahrt! Mit mobilen Geräten, ganz ohne eigene Werkstatt.  Im Improvisieren sind die Handwerker hier Weltmeister!!! Es dauert und dauert, aber ist doch auch irgendwie schön. Handmade! Noch ist er nicht fertig, auf das Ergebnis darf man gespannt sein. Unsere Küche befindet sich also seit mehreren Wochen im Umbau … Kochen unter sehr erschwerten Bedingungen, wo ich beim Kochen doch sowieso immer so ungeduldig bin.

Etwas Arbeit bleibt uns noch. Die Balkongeländer aller Decks müssen noch gestrichen werden. Das packen wir dann Ende August an. Und im nächsten Jahr möchten wir noch den Holzboden abschleifen und neu versiegeln. Der hat durch die Bauerei doch ganz schön gelitten. Überschaubarer Aufwand also.

Aber das nächste Abenteuer wartet schon. Am 08. August erwarten wir unsere Tochter! Sie hat ein Work & Holiday Visum für ein Jahr Kanada. Zeit genug, um neue Pläne für ein gemeinsames Projekt zu schmieden. Mehr dazu bald!